Projekt "Schwalben willkommen"
Hilfen für die Glücksbringer in Stadt und Dorf
Noch kennt sie jeder, die Flugkünstler, die das Ende
des Winters verkünden. Jahrhunderte lang gehörten sie
ganz selbstverständlich in jedes Dorf, auf jeden
Bauernhof und auch in jede Stadt. In unzähligen
Gedichten und Erzählungen treten sie auf, Aberglaube,
Bauernregeln und Merksprüche ranken sich um diese
Vögel. Ihr fröhliches Gezwitscher lässt gute Laune
aufkommen – sie sind die Vorboten des Sommers! Wenn
sie hoch in das Himmelblau steigen, können wir uns auf
gutes Wetter freuen. Ihre fliegerischen Darbietungen
dienen der Nahrungssuche; sie ernähren sich von
fliegenden Insekten und im Luftstrom treibenden
Spinnen, die sie im Flug erbeuten.
Schwalben haben sich als sogenannte ‚Kulturfolger‘ an
eine vom Menschen geprägte Umgebung angepasst. Sie
tauschten ihre ursprünglichen Brutplätze an felsigen
Steilküsten gegen einen Platz im Stall oder an der
Hauswand ein. Somit blieb den Menschen ihre jährliche
Rückkehr nicht verborgen: ‚Wenn Schwalben am Haus
brüten, geht das Glück nicht verloren.‘ Dieser enge
Bezug zum Menschen hat jedoch nicht verhindern können,
dass die Schwalben in ganz Deutschland und
insbesondere auch in Niedersachsen in den vergangenen
Jahrzehnten immer seltener geworden sind.
Der Grund für den Rückgang liegt bei uns vor allem in
der Beeinträchtigung der Lebensräume. Versiegelung von
Feldwegen, Höfen und Dorfplätzen, Umwandlung von
Grünland in intensiv genutzte Äcker, Einsatz von
Insektiziden sowie in jüngerer Zeit moderne
Fassadenbauweisen und Hygienevorschriften der
intensiven Landwirtschaft machen den Mehl- und
Rauchschwalben zu schaffen: Sie finden oftmals keinen
lehmigen Boden zum Bau ihrer Nester mehr, können ihre
Nester an den glatten Fassaden nicht befestigen.
Oder sind sogar der Nachstellung durch den Menschen
ausgesetzt, weil Hausbesitzer die Nester nicht dulden
und abschlagen. Die Uferschwalben leiden unter dem
Verbau der Gewässer sowie unter (Zer)-Störungen an
ihren Nistplätzen in Sandgruben, auf Baustellen und an
Badegewässern.
In Niedersachsen gibt es drei Schwalbenarten. Alle
genannten Arten sind Langstreckenzieher und
überwintern südlich der Sahara. Noch freuen wir uns
über die Rückkehr der Schwalben, die endlich den
Sommer verkünden. Doch was, wenn bald gar keine
Schwalben mehr am niedersächsischen Sommerhimmel
fliegen? Mit seinem Projekt „Schwalben willkommen“
will der NABU den Vögeln helfen. Doch auch Sie können
etwas tun! Wenn Sie mit uns den weiteren Rückgang der
kleinen Flugkünstler verhindern möchten, können sie
mit einfachen Maßnahmen etwas bewirken.
Projektziele:
Artenschutz:
- Niedersachsenweite Erfassung der Rückkehr der Schwalben und der Standorte von Schwalbenkolonien durch Meldungen aus der Bevölkerung
- Konkrete Maßnahmen zur Bestandssicherung der Mehlschwalben in Niedersachsen, zum Beispiel durch Ausbringung von bis zu 2000 Kunstnestern an geeigneten Standorten, Anlage von Lehmpfützen
- Fachliche Unterstützung und finanzielle Förderung von Ehrenamtlichen in ihrem Engagement um den Schwalbenschutz.
Öffentlichkeitsarbeit:
- Verbesserung des Wissens über die niedersächsischen Schwalbenarten
- Aufklärung der Bevölkerung über die Gefährdung und Schutzbedürftigkeit der Schwalben in Niedersachsen durch Faltblätter, eine Ausstellung, Exkursionen und Vorträge
- Vergabe einer Plakette „Hier sind Schwalben willkommen“ und einer Urkunde an Hausbesitzer, die Schwalben an oder in ihrem Haus beherbergen. Hiermit sollen Hausbesitzer für das Thema sensibilisiert und die Akzeptanz für Schwalbenkolonien gesteigert werden.
Was Sie Tun Können:
Der NABU Niedersachsen zeichnet Hauseigentümer, die an oder in ihrem Gebäude Schwalbennester haben, als „Schwalbenfreundliches Haus“ aus. Diese Hausbesitzer geben ein Beispiel dafür, dass das Leben von Mensch und Schwalbe unter einem Dach möglich ist. mehr →
So vielfältig, wie die Probleme der Schwalben in unserer Kulturlandschaft sind, so viele Lösungen gibt es auch: Der NABU gibt Tipps und Anleitungen, wie Hausbesitzer und Naturfreunde den Schwalben helfen können. mehr →
Schwalbenfreunde berichten immer wieder, dass sie schon seit Jahren Nester erfolglos bereitstellen, obwohl in der Umgebung ideale Vorraussetzungen zu herrschen scheinen. Der NABU gibt Tipps, wie es gelingen kann, Schwalben anzusiedeln. mehr →
Der Leitfaden enthält allgemeine Informationen über die Schwalben, gibt Hilfestellung bei juristischen Fragen und praktische Tipps zum Aufbau einer Schwalbenschutzkampagne sowie Anregungen für Kindergruppen und Schulklassen. mehr →
Kontakt:
Jutta Over
NABU-Regionalgeschäftsstelle Emsland/Grafschaft
Bentheim
Haselünner Straße 15
49716 Meppen
Tel. 05931-4099630
NABU.EL-NOH@t-online.de
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